Sanierung Olympia-Kanustrecke

Augsburger Eiskanal

Kurzinfos

Leistung

Betoninstandsetzung und Betonsanierung

Bauherr/Auftraggeber

Stadt Augsburg

Architekt/Planer

Walter Ullmann Ingenieurbüro für Bauwesen, Neusäß

Ausführungszeitraum

10/2019 - 12/2019

Auftragsumfang

0.245 Mio. EUR

Referenzblatt

Daten & Fakten

Der Korkenzieher ist ein berüchtigter Strudel im unteren Teil der für die Olympischen Spiele 1972 errichteten Kanuslalomstrecke im Eiskanal am Augsburger Lech. Damit diese international geschätzte Wettkampfstrecke nichts von ihrer Schwierigkeit einbüßt, haben die Betoninstandsetzungsexperten von Gottlob Rommel den Eiskanal vor kurzem originalgetreu saniert. Originalgetreu auch deshalb, weil die Kanustrecke Teil des zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannten mittelalterlichen Augsburger Wassermanagement-Systems ist. Das trocken gelegte Gerinne wurde mit dem Hochdruckreiniger von Algen befreit und gewaschen. Anschließend errichteten die Sanierungsspezialisten ein Gerüst über dem Kanal. An diesem Gerüst hingen Metallketten, die exakt bis auf das Kanalbett reichten. Auf diese Weise wurde das Höhenprofil des Kanalbetts erfasst, bevor schadhafte Betonstellen mit dem Presslufthammer abgetragen wurden. Die Instandsetzung des Eiskanals war notwendig geworden, da sich im Beton Hohllagen und Risse gebildet hatten – vor allem entlang der Wasserlinie, also dem Bereich mit den größten Temperaturschwankungen. Zum Teil hatte der alte Beton auch fast keine Druckfestigkeit mehr. Sämtliches Material wurde mit einem Kran mit 35-Meter-Ausleger in die Rinne gehoben, um die ebenfalls denkmalgeschützten erdmodellierten Zuschauertraversen von anno 1972 nicht zu beschädigen. Da der Eiskanal im Trinkwasserschutzgebiet der Stadt Augsburg liegt, mussten sämtliche Bauarbeiten besonders abgesichert werden, um eine eventuelle Verunreinigung des Bodens mit Diesel oder Öl aus den eingesetzten Baumaschinen zu verhindern. Finaler Schritt der Sanierung war die Remodellierung des Kanalbetts mit einer speziell angefertigten Betonmischung, die sich durch einen hohen Frost-Tausalzwiderstand auszeichnet. In dem gerade fertig gestellten, etwa 80 Meter langen Bauabschnitt III waren bis zu sechs Kollegen gleichzeitig damit beschäftigt, den frischen Beton anhand der herabhängenden Höhenprofilketten per Hand exakt so zu modulieren, dass das bekannte Strömungsprofil der Slalomstrecke erhalten bleibt. Der Korkenzieher soll schließlich auch künftig zeigen, wer das Kanufahren wirklich beherrscht.

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