Barrierefreie Bahnsteigzugänge

Ulm

Kurzinfos

Leistung

Infrastrukturbau

Bauherr/Auftraggeber

DB Station & Service AG Regionalbereich Südwest

Architekt/Planer

blocher partners, Stuttgart

Ausführungszeitraum

09/2017 - 12/2018

Auftragsumfang

5.2 Mio. EUR

Referenzblatt

Daten & Fakten

Der Ulmer Bahnhof mit seinen 24 Gleisen verbindet die Donaustadt mit ganz Europa und trennt gleichzeitig die historische Innenstadt von der Weststadt ab. Die Ulmer nutzten deshalb eine verglaste und überdachte Fußgängerbrücke, um von der Schillerstraße über den 150 Meter breiten Gleiskörper zum Bahnhofsvorplatz zu gelangen. Allerdings hatte diese Brücke einen großen Nachteil: Die vier Bahnsteige konnte man darüber nicht erreichen. Der Bahnhof insgesamt war bisher nicht barrierefrei zugänglich und auch wenig kinderwagen- oder gepäcktrolleyfreundlich.

Der Geschäftsbereich Infrastruktur von Gottlob Rommel wurde von der Bahn beauftragt, das zu ändern. Entlang der Fußgängerbrücke entstanden im Zuge des barrierefreien Umbaus je eine überdachte 48-stufige Treppe für jeden der vier Bahnsteige und zusätzlich, auf der gegenüberliegenden Seite, je ein Aufzug. Die Stahltreppen und die Aufzüge passen sich im Design der bestehenden Fußgängerbrücke an. Baulogistisch war dieses Umbauprojekt die hohe Schule: Sämtliches Gerät, Material und auch Aushub konnten aufgrund der engen Platzverhältnisse nur über die Schiene an- und abtransportiert werden. Alle Transporte, Fundament- und Betonierarbeiten erfolgten ausnahmslos in sogenannten Nachtsperrpausen, um den Bahnreisenden so wenige Verspätungen wie möglich zumuten zu müssen. Gleissperrungen mussten bis zu 30 Wochen im Voraus beantragt werden.

Die historisch strategische Lage des Ulmer Bahnhofs erforderte außerdem eine permanente Kampfmittelsondierung. Kreative Lösungen hatten die Infrastrukturspezialisten von Rommel auch für die Betonaufbereitung und den Verhub der Stahlkonstruktionen für Treppen und Aufzüge entwickelt: Ein Mischeraufsatz war eigens auf einem Eisenbahnwaggon montiert worden. Zwei Raupenkräne, ebenfalls auf Bahnwaggons, hoben die vorgeschweißten Metallteile an ihren Platz. Für die Stadt Ulm war der Umbau des Bahnhofs übrigens ein wichtiger Meilenstein hin zur barrierefreien Stadt.

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