Neue Entrauchungsanlage im S-Bahnhof
Stuttgart
Kurzinfos
Infrastrukturbau
Deutsche Bahn AG
Krebs+Kiefer Ingenieure, Stuttgart
01/2018 - 05/2019
0.75 Mio. EUR
Referenzblatt
Daten & Fakten
26 unterirdische Straßenbahnhaltestellen gibt es in Stuttgart mit seiner sehr bergigen Topographie rund um den berühmten Talkessel. Dass diese Haltepunkte absolut sicher sind, setzen wir als Fahrgäste voraus – auch was den Brandschutz angeht. Der Anspruch an höchste Sicherheit gilt auch für die fünf unterirdischen S-Bahnhöfe, die die Deutsche Bahn unterhält. Für einen davon, den Bahnhof Schwabstraße hat Gottlob Rommel nun eine präzise konfigurierte Entrauchungsanlage eingebaut. Bei laufendem Verkehr über und unter der Erde.
Nachdem Straße, Gehsteig und darunter liegendes Erdreich auf zirka 4,5 Meter Tiefe abgetragen worden waren, stießen die Infrastrukturspezialisten von Rommel auf die etwa 1,20 Meter starke Betondecke des unterirdischen Bahnhofsgebäudes, dessen „Katakomben“ übirgens fünf Ebenen hat. In diese Decke wurden nun rechteckige Löcher hineingeschnitten, durch die später die Abluftrohre mit bis zu 1,10 Meter Durchmesser geführt werden sollten. Anschließend wurden auf der Ebene U2 einige Wände abgebrochen und dafür neue errichtet, um eine Art Druckschleuse zu errichten. Hier sind auch die für den Luftaustausch und die Entrauchung nötigen Lüftungsaggregate untergebracht. Größte Herausforderung während der Bauarbeiten auf engstem Raum war nicht der Brandschutz, sondern der Wasserschutz: Auf keinen Fall durfte von der Schwabstraße abfließenden Regenwasser unkontrolliert in die Struktur des unterirdischen Bahnhofs abfließen und etwa Kurzschlüsse an den Oberleitungen verursachen. Auf der Decke des Bahnhofs wurde dafür noch eine zusätzliche Betonwanne aus wasserundurchlässigem WU-Beton errichtet. Der S-Bahnverkehr war zu keiner Zeit unterbrochen. Über die nur einen halben Meter entfernte Treppe konnten die Fahrgäste den Bahnhof Schwabstraße jederzeit erreichen. Auf der anderen Seite floss der Autoverkehr. Viel Platz für die Baustellenlogistik gab es da nicht. Von der hohen ingenieurtechnischen Qualität dieses eher kleineren Bauvorhabens ahnen die meisten natürlich nichts, wenn sie heute an den meterhohen Edelstahlkaminen der neuen Entrauchungsanlage Schwabstraße vorbeigehen.